Vergleich einer weniger intensiven Nachsorgestrategie mit starker Patienten/-innen-Einbindung mit der herkömmlichen Tumornachsorge nach kurativer (auf vollständige Heilung ausgerichtete) Behandlung von Kopf-Hals-Krebs
Descrizione riassuntiva dello studio
Es herrscht eine anhaltende Debatte über die optimale Häufigkeit und den Umfang der Nachsorge nach erfolgter Behandlung mit kurativer (auf vollständige Heilung ausgerichteter) Absicht bei Patienten/-innen mit einem Kopf-Hals-Krebs. Diese Fragen sollen mittels der vorliegenden Studie beantwortet werden und der aktuellen Debatte damit eine wissenschaftlich fundierte, evidenzbasierte Grundlage geben. Ziel ist es, eine weniger intensive Nachsorge mit verstärkter Patienteneinbindung zu entwickeln. Die Studie wird sogenannt zweiarmig durchgeführt, mit einer Kontrollgruppe, welche die herkömmliche Nachsorge erhält und einer Gruppe mit einer weniger intensiven, individualisierten Nachsorge. Die Patienten/-innen werden in beiden Gruppen stark auf die Symptome des Kresbswiederauftretens oder Zweittumors trainiert. Die Zuteilung zu einer der beiden Gruppen erfolgt zufällig. Die Studie dauert 5 Jahre. Für die Kontrollgruppe sind ambulante Visiten mit klinischen Untersuchungen alle 3 Monate in den ersten drei und alle 6 Monate in den letzten zwei Jahren geplant. Dazu kommen bildgebende Untersuchungen (Magnetresonanztomographie oder Computertomographie) 6 und 18 Monate nach Studieneinschluss, sowie bei aktiven und ehemaligen Raucher*innen eine CT-Untersuchung der Lunge 1 Mal pro Jahr über 5 Jahre. Für die Gruppe mit der reduzierten Nachsorge mit verstärktem Einbinden der Patient*innen sind jährlich nur zwei ambulante Visiten im Spital geplant. Bildgebungen sind in dieser Gruppe standardmässig nicht vorgesehen. Alle Patienten bekommen einen Symptomen-Fragebogen mit Krankheitsanzeichen, möglicherweise hinweisend auf ein Wiederauftreten des Kopf-Hals-Krebses oder eines neuen Zweittumors (initial Papierversion, geplant elektronische Version), den sie monatlich ausfüllen sollten. Die Antworten dieses Fragebogens bei Patienten in der weniger intensiven Nachsorge mit verstärkter Einbindung werden monatlich überwacht mit Rückmeldung und allenfalls vorzeitigem Aufbieten zur Kontrolle.
(BASEC)
Intervento studiato
In der herkömmlichen Tumornachsorge sind die ambulanten Untersuchungen in vordefinierten starren Abständen geplant. In den ersten 3 Jahren nach Abschluss der Therapie erfolgen die ärztlichen Kontrollen dabei in 3-monatigen Abständen, anschliessend 6-monatlich bis zum Abschluss der Nachsorgeperiode nach 5 Jahren. Zusätzlich werden 12 und 24 Monate nach Therapieende Bildgebungen eingeplant. In der experimentellen, weniger intensiven Nachsorgestrategie mit verstärkter Einbindung hingegen werden die ärztlichen Untersuchungen von Anfang an nur halbjährlich geplant und es bestehen keine fixen Termine für Bildgebungen. Insgesamt werden also deutlich weniger Untersuchungen fix eingeplant. Bei letzterer Nachsorgestrategie richtet sich das Augenmerk vielmehr auf die Symptome der Patienten/-innen. Im Rahmen der Studie dokumentieren die Teilnehmer/-innen beider Gruppen ihre Symptome monatlich in einem Fragebogen mit möglichen Krankheitsanzeichen hinweisend auf ein Wiederauftreten des Kopf-Hals-Krebses oder eines neuen Zweittumors. In der weniger intensiven Nachsorgestrategie mit intensivierter Einbindung werden die Antworten der Symptomen-Fragebögen monatlich kontrolliert und je nach Ausprägung und Entwicklung der Beschwerden wird eine Warnung abgegeben und ein zeitnaher Kontrolltermin organisiert. Während dieses Termins wird entschieden, ob zusätzliche Untersuchungen wie Bildgebungen und/oder Gewebeentnahmen notwendig sind. Dies bedeutet, dass insgesamt nicht zwingend weniger Untersuchungen durchgeführt werden, jedoch zu Zeitpunkten, bei denen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit besteht, dass auch ein klinisch relevanter Befund gefunden wird.
Die Teilnehmenden werden zufällig entweder der herkömmlichen oder der experimentellen, individualisierten Nachsorge zugelost. Der Kankheitsverlauf wird während 5 Jahren beobachtet.
(BASEC)
Malattie studiate
Krebs im Kopf-und Halsbereich betrifft am häufigsten die Schleimhäute der Mundhöhle, des Rachens und des Kehlkopfes. Obwohl durch moderne Therapien in vielen Fällen der Krebs geheilt werden kann, tritt der Krebs bei etwa 30 - 35 % der Betroffenen im Verlauf wieder auf. Rauchen und Alkohol begünstigt das Entstehen dieser Krebsart und führt auch zu einem erhöhten Risiko, dass nach erfolgreicher Behandlung ein ähnlicher Krebs an einer anderen Stelle der Schleimhaut der oberen Luft- und Speisewege auftritt. Die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Behandlung eines wieder auftretenden Krebses oder eines Zweittumors ist höher, je früher der Krebs entdeckt wird. Deshalb ist eine Nachsorge nach abgeschlossener Behandlung unumstritten. Neben der frühen Erkennung eines Wiederkehrens des Krebses oder eines Zweittumors dient die Nachsorge auch dazu, auffällige Nebenwirkungen der Therapie zu versorgen, eine ausreichende Ernährung sicherzustellen und psychologische Unterstützung zu bieten. In den meisten Kliniken besteht diese Nachsorge heutzutage aus regelmässigen ärztlichen Untersuchungen sowie periodischen Bildgebungen (z.B. Computertomografie oder Magnetresonanztomografie). Es ist aber umstritten, ob diese regelmässigen Untersuchungen bezüglich der Prognose überhaupt eine Rolle spielen. Mehrere Studien konnten keine Verbesserung des Gesamtüberlebens zeigen, wenn diese Untersuchungen systematisch geplant durchgeführt wurden. Der Nutzen dieser Untersuchungen ist somit nicht wissenschaftlich geklärt. Dies ist insofern heikel, da solche Untersuchungen auch unklare Befunde ergeben können, die zu weiteren, zum Teil unnötigen und für die Patienten/-innen unangenehmen oder risikobehafteten Folgeuntersuchungen führen (z.B. Gewebeproben, Untersuchungen in Narkose, weitere Bildgebungen). Für die Patienten/-innen bedeutet dies eine grosse psychische Belastung und für das Gesundheitssystem hohe finanzielle Kosten. In einer Vorstudie haben wir 100 Patienten/-innen zu deren Präferenzen bezüglich der Regelmässigkeit der Nachsorgeuntersuchungen befragt. Dabei zeigte sich, dass die grosse Mehrheit regelmässig geplante Nachsorgeuntersuchungen wünscht. Mehr als die Hälfte (57 %) der Teilnehmenden sprach sich jedoch für Nachsorgestrategien mit weniger häufig geplanten Untersuchungen aus, als der aktuelle internationale Standard es vorsieht. Dieser Umstand sowie die unzureichende wissenschaftliche Datenlage hat uns deshalb veranlasst, die vorliegende Studie durchzuführen. Ziel dieser Studie ist es, eine neue, auf Patienten/-innen zugeschnittene Nachsorgestrategie mit der bisher angewandten, herkömmlichen Tumornachsorge zu vergleichen. Die Studie will herausfinden, ob eine solche de-intensivierte, individualisierte Nachsorgestrategie bezüglich der Langzeitprognose gleich gute Resultate erzielt wie die herkömmliche Tumornachsorge.
(BASEC)
Zugelassen zur Studie sind erwachsene Patienten/-innen, die an Krebs der Schleimhäute von Mund, Rachen und Kehlkopf leiden und bei denen: - die Therapie in heilender (kurativer) Absicht durchgeführt wurde - die Therapie zu einem vollständigen Verschwinden des Tumors geführt hat, was ca. 3-6 Monate nach Abschluss der Behandlung mittels klinischer Untersuchung und Bildgebung nachgewiesen werden muss - die Einwilligung zur Teilnahme an der Studie schriftlich festgehalten wurde (BASEC)
Criteri di esclusione
Patienten/-innen können nicht in die Studie aufgenommen werden, wenn: - es sich beim Krebs um einen sehr wenig fortgeschrittenen Tumor handelt (sogenanntes Stadium I) - bereits einmal ein Krebs im Kopf-Halsbereich behandelt wurde (mit Ausnahme von adäquat behandeltem Krebsvorstufe, örtlich begrenzter weisser Hautkrebs oder weissem Hautkrebs im Stadium I) - andere gleichzeitig aufgetretene Krebserkrankungen diagnostiziert wurden, mit Ausnahme von adäquat behandelten Schleimhautkarzinomen der Mundhöhle, des Rachens und des Kehlkopfes, Krebsvorstufen von Haut oder Gebärmutterhals, örtlich begrenztem weissen Hautkrebs, weissem Hautkrebs Stadium 1, sowie niedrig-risiko Prostatakarzinom (BASEC)
Luogo dello studio
Berna, Luzern, Zurigo
(BASEC)
Sponsor
Inselspital, Bern University Hospital
(BASEC)
Contatto per ulteriori informazioni sullo studio
Persona di contatto in Svizzera
Prof. Dr. med. Roland Giger
+41 31 632 29 31
roland.giger@clutterinsel.chDepartment of ENT, Head and Neck Surgery Inselspital, Bern University Hospital
(BASEC)
Informazioni generali
Inselspital, University Hospital Bern
(ICTRP)
Informazioni scientifiche
Inselspital, University Hospital Bern
(ICTRP)
Nome del comitato etico approvante (per studi multicentrici solo il comitato principale)
Commissione d'etica Berna
(BASEC)
Data di approvazione del comitato etico
18.10.2022
(BASEC)
ID di studio ICTRP
NCT05388136 (ICTRP)
Titolo ufficiale (approvato dal comitato etico)
Multicenter randomized trial comparing an individualized de-intensified and conventional follow-up strategy after curative treatment in head and neck cancer (BASEC)
Titolo accademico
Multizentrische randomisierte Studie zum Vergleich einer individualisierten deintensivierten und einer konventionellen Nachsorge-Strategie nach kurativer Behandlung bei Kopf- und Halskrebs (ICTRP)
Titolo pubblico
Studie zum Vergleich verschiedener Nachsorge-Strategien (ICTRP)
Malattie studiate
Kopf- und Halskrebs (ICTRP)
Intervento studiato
Verfahren: Konventioneller Nachsorgeplan mit Bildgebung; Verfahren: Deintensivierter Nachsorgeplan ohne Bildgebung (ICTRP)
Tipo di studio
Interventional (ICTRP)
Disegno dello studio
Zuteilung: Randomisiert. Interventionsmodell: Parallele Zuweisung. Primärer Zweck: Diagnostisch. Maskierung: Keine (Offenes Label). (ICTRP)
Criteri di inclusione/esclusione
Geschlecht: Alle
Maximales Alter: N/A
Minimales Alter: 18 Jahre
Einschlusskriterien
1. Histopathologisch nachgewiesenes invasives HNSCC der Mundhöhle (außer Lippe),
Oropharynx, Hypopharynx oder Larynx
2. =18 Jahre alt
3. Bei nicht-chirurgisch behandelten HNSCC: klinisch/radiologisches Stadium II-IV (ohne M1)
gemäß UICC / TNM 8. Auflage. Bei chirurgisch behandelten HNSCC: pathologisches Stadium
II-IV (ohne M1) gemäß UICC / TNM 8. Auflage.
4. Behandlung mit kurativem Ziel, unabhängig von der Behandlungsmodalität (mono- oder
multimodal), und FU geplant im teilnehmenden Studienzentrum.
Hinweis: Patienten mit einem synchronen HNSCC der Mundhöhle, Oropharynx,
Hypopharynx und Larynx, die alle mit kurativem Ziel behandelt wurden und alle in kompletter
Remission sind, sind berechtigt. Der synchrone Tumor muss ein weniger fortgeschrittenes Stadium als der
Indextumor haben, der für die Stratifikation verwendet wird, oder im Falle eines gleichen Stadiums muss der synchrone Tumor
der Tumor mit der besseren Prognose sein. (Regeln: Bessere bis schlechtere Prognose:
Larynx > Oropharynx > Mundhöhle > Hypopharynx.) Die Modalität der Behandlung muss
die gleiche sein wie für den Indextumor oder weniger intensiv.
5. Radiologische Bestätigung der kompletten Remission der Krankheit und keine SPM vom 3.
bis 6. Monat nach der Behandlung für alle Stadien (minimale geforderte Bildgebung: Kopf- und Hals-
(H&N) MRT oder H&N CT-Scan und CT-Scan, der Brust bis Becken abdeckt (mit Kontrastmittel, wenn nicht
kontraindiziert); oder vorzugsweise Ganzkörper 18FDG-PET/CT oder PET/MRT für Patienten mit
=T3 und/oder N+).
Hinweis: Patienten mit positiven oder uneindeutigen bildgebenden/klinischen Befunden sind erlaubt, wenn
der Tumor durch die Entscheidung des multidisziplinären Tumorboards ausgeschlossen wird (z.B. als
Folge einer Biopsie und/oder mehrerer Bildgebungen).
6. Klinische Bestätigung der kompletten Remission der Krankheit durch H&N-Untersuchung
einschließlich Endoskopie des Pharynx und Larynx zum Zeitpunkt der Einschreibung, das ist 6
Monate (+/- 4 Wochen) nach der letzten HNSCC-Behandlung
7. Zustimmung zur langfristigen FU (5 Jahre) und alle Besuche sind im
teilnehmenden Zentrum durchzuführen
8. Schriftliche informierte Zustimmung, unterzeichnet von dem Patienten und dem Prüfer
Ausschlusskriterien
1. Initiales klinisches Stadium I und/oder M1 HNSCC (gemäß UICC / TNM 8. Auflage)
2. Nasopharynxkarzinom und Karzinom unbekannter Primärstelle
3. Jede andere zuvor behandelte HNC (einschließlich Speicheldrüsen- und Schilddrüsenkrebs), außer
für kurativ und angemessen behandelte kutane Karzinome in situ, Basalzellkarzinome und lokal
begrenzte T1-Plattenepithelkarzinome der Haut ohne Anzeichen einer Tumorrezidiv zum Zeitpunkt des Screenings
4. Jede andere synchrone Malignität, außer für ein kurativ und angemessen behandeltes
HNSCC der Mundhöhle, Oropharynx, Hypopharynx und Larynx, Basalzellkarzinom,
lokal begrenzte T1-Plattenepithelkarzinome der Haut, niedrig-risiko Prostatakrebs,
Karzinom in situ der Haut oder des Gebärmutterhalses ohne Anzeichen einer Tumorrezidiv
zum Zeitpunkt des Screenings.
5. Jede andere metachrone Malignität innerhalb der letzten 5 Jahre, außer für kurativ und
angemessen behandelte Basalzellkarzinome, lokal begrenzte T1-Plattenepithelkarzinome
der Haut, niedrig-risiko Prostatakrebs, Karzinom in situ der Haut oder des Gebärmutterhalses ohne Anzeichen einer Tumorrezidiv zum Zeitpunkt des Screenings.
6. Teilnahme an einer anderen Studie, die regelmäßige medizinische Untersuchungen durch HNO-Spezialisten oder
Personen, die an der onkologischen Behandlung beteiligt sind, oder regelmäßige Bildgebung erfordert
7. Schwangere oder stillende Frauen
8. Vorliegen von Bedingungen, die die Einhaltung des Studienprotokolls und des FU-Plans im teilnehmenden Zentrum potenziell behindern könnten (ICTRP)
non disponibile
Endpoint primari e secondari
Tod aus irgendeinem Grund (ICTRP)
Tod durch Kopf- und Halskrebs; Tod durch irgendeinen Krebs; Erste Biopsie-bestätigte REC oder SPM; Allgemeine gesundheitsbezogene Lebensqualität (QoL); Kopf- und halskrebs-spezifische gesundheitsbezogene Lebensqualität; Einhaltung der geplanten Nachsorgebewertungen; Anzahl der regelmäßig geplanten persönlichen Besuche; Anzahl der persönlichen Besuche, die durch die Empfehlung des PRO ausgelöst wurden; Anzahl der Selbstüberweisungen für persönliche Besuche; Anzahl der persönlichen Besuche; Angst vor Rückfall (REC); Kopf- und halskrebs-spezifische Gesundheitsnutzung (ICTRP)
Data di registrazione
non disponibile
Inclusione del primo partecipante
non disponibile
Sponsor secondari
University of Bern (ICTRP)
Contatti aggiuntivi
Roland Giger, Dr. med., Inselspital, University Hospital Bern (ICTRP)
ID secondari
SNCTP000005198, 1685 DeintensiF (ICTRP)
Risultati-Dati individuali dei partecipanti
non disponibile
Ulteriori informazioni sullo studio
https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT05388136 (ICTRP)
Risultati dello studio
Riepilogo dei risultati
non disponibile
Link ai risultati nel registro primario
non disponibile