Offen verabreichte Placebo-Behandlung bei nicht-spezifischen Schmerzen auf der Notfallstation: Eine Machbarkeitsstudie (OLP-EM Studie)
Zusammenfassung der Studie
Wir führen aktuell am Universitätsspital zusammen mit der Fakultät für Psychologie der Universität Basel eine Studie durch, welche eine Behandlung mit offen verabreichten Placebo-Tabletten für Schmerzen unklarer Ursache bei PatientInnen in der Notfallstation untersucht. Ein Placebo ist ein Mittel ohne aktiven Wirkstoff. Die offene Verabreichung bedeutet, dass die PatientInnen aufgeklärt werden, dass sie ein Placebo für ihre Schmerzen erhalten. Es ist wenig bekannt, ob eine solche Behandlungsmethode in dieser Patientengruppe umsetzbar ist. Daher werden wir in dieser Studie die Durchführbarkeitsaspekte, wie z.B. die Bereitschaft offen verabreichte Placebos als Schmerztherapie einzunehmen, sowie Zufriedenheit der PatientInnen mit der Intervention untersuchen. Die TeilnehmerInnen werden zufällig entweder der Interventionsgruppe (Placebo) oder der Kontrollgruppe mit üblichen Schmerzmitteln (Ibuprofen) zugeteilt. Die Studienteilnahme dauert insgesamt 30 Tage. Wir planen 50 TeilnehmerInnen in die Studie einzuschliessen. Die Studie wird gemäss den vorgeschriebenen Gesetzen in der Schweiz durchgeführt. Zudem werden international anerkannte Richtlinien berücksichtigt. Die zuständige kantonale Ethikkommission hat die Studie geprüft und bewilligt.
(BASEC)
Untersuchte Intervention
Im Rahmen diese Studie werden Placebotabletten offen eingesetzt. Das heisst, dass die behandelten Personen auch darüber informiert werden, dass sie ein Placebo erhalten.
Der Placeboeffekt ist in der bisherigen klinischen Forschung in verschiedenen Situationen nachgewiesen. Besonders bei der Behandlung chronischer und akuter Schmerzen haben Placebos, so genannte Placebo Analgesie, eine nachweisbare und klinisch bedeutsame Wirkung. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass der Körper automatisch auf die Einnahme von Medikamenten reagiert: körpereigene Substanzen werden dabei freigesetzt, die zu einer Schmerzlinderung führen. Dies bedeutet, dass unser Körper in der Lage ist, selber Stoffe, sogenannte Endorphine, zu produzieren. Diese Stoffe wirken wiederum auf dieselbe Art und Weise wie übliche Schmerzmittel im Körper.
Lange wurde angenommen, dass Placeboeffekte nur durch die Täuschung der Studienteilnehmenden hervorzurufen sind, d.h. wenn die Studienteilnehmenden den Eindruck hatten, echte Medikamente zu erhalten und nicht wussten, dass sie Placebos einnehmen. Diverse Studien zeigen nun aber, dass Placeboeffekte auch dann erhalten bleiben, wenn sie offen verabreicht werden. So konnte zum Beispiel bei chronischen Schmerzzuständen, wie beim Reizdarmsyndrom oder chronischen Rückenschmerzen, bereits gezeigt werden, dass die offene Verabreichung eines Placebos effektiv zur Schmerzlinderung beitragen kann. In der vorliegenden Studie wollen wir nun untersuchen, ob und wie offen verabreichte Placebos auch bei PatientInnen mit akuten nicht-spezifischen Schmerzen im Notfall umsetzbar sind.
(BASEC)
Untersuchte Krankheit(en)
Schmerzen sind ein häufiger Vorstellungsgrund auf der Notfallstation. Manchmal wird keine klare, pathologische Ursache für die Schmerzen gefunden. Wir untersuchen in dieser Studie diese sogenannten "nicht-spezifischen Schmerzen". Einige Beispiele sind nicht-spezifische Schmerzen im Rücken, sowie im Bauch- oder Brustbereich. Die gewöhnliche Schmerzbehandlung auf dem Notfall beinhaltet diverse Medikamente, häufig sogenannte "nicht-opioide" Schmerzmittel (auch Basisschmerzmittel benannt) wie zum Beispiel Ibuprofen, sowie Opiate (wie es z.B. Morphin). Die Nebenwirkungen von Opiaten sind gut bekannt. Die aktuelle Forschung zeigt zusätzlich, dass die Einnahme von Basisschmerzmittel auch mit gewissen Risiken verbunden ist. Zum Beispiel erhöht die Einnahme von Ibuprofen das Risiko von Darmblutungen, Nierenversagen und Herz-Kreislauf-Komplikationen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Zudem ist die aktuelle Forschungslage bezüglich der Wirksamkeit von Basisschmerzmittel bei nicht-spezifischen Schmerzen unschlüssig. Aus diesem Grund wäre eine alternative als nebenwirkungsarme Behandlungsmethode für nicht-spezifische Schmerzen sehr wertvoll. Daher untersuchen wir in dieser Studie, ob offen verabreichte Placebos (Scheinmedikamente) eine umsetzbare Behandlungsmethode für diese Patientengruppe in der Notfallstation sind.
(BASEC)
- 18 Jahre oder älter - Diagnose akuter non-spezifischer Schmerzen - Fähigkeit, die Studie und ihre Ergebnisse zu verstehen (BASEC)
Ausschlusskriterien
- Chronische Schmerzen - Behandlung mit Schmerzmedikation während > 7 Tagen vor Notfallbesuch - Bedarf nach einer stationären Behandlung (BASEC)
Studienstandort
Basel
(BASEC)
Sponsor
University Hospital Basel
(BASEC)
Kontakt für weitere Auskünfte zur Studie
Kontaktperson Schweiz
Dr. Bruno Minotti
+4161556 54 00
bruno.minotti@clutterusb.chUniversity Hospital Basel
(BASEC)
Wissenschaftliche Auskünfte
nicht verfügbar
Name der bewilligenden Ethikkommission (bei multizentrischen Studien nur die Leitkommission)
Ethikkommission Nordwest- und Zentralschweiz EKNZ
(BASEC)
Datum der Bewilligung durch die Ethikkommission
26.03.2024
(BASEC)
ICTRP Studien-ID
nicht verfügbar
Offizieller Titel (Genehmigt von der Ethikkommission)
Open-Label Placebo for Non-Specific Pain in the Emergency Department: A Feasibility Study (BASEC)
Wissenschaftlicher Titel
nicht verfügbar
Öffentlicher Titel
nicht verfügbar
Untersuchte Krankheit(en)
nicht verfügbar
Untersuchte Intervention
nicht verfügbar
Studientyp
nicht verfügbar
Studiendesign
nicht verfügbar
Ein-/Ausschlusskriterien
nicht verfügbar
nicht verfügbar
Primäre und sekundäre Endpunkte
nicht verfügbar
nicht verfügbar
Registrierungsdatum
nicht verfügbar
Einschluss des ersten Teilnehmers
nicht verfügbar
Sekundäre Sponsoren
nicht verfügbar
Weitere Kontakte
nicht verfügbar
Sekundäre IDs
nicht verfügbar
Angaben zur Verfügbarkeit von individuellen Teilnehmerdaten
nicht verfügbar
Weitere Informationen zur Studie
nicht verfügbar
Ergebnisse der Studie
Zusammenfassung der Ergebnisse
nicht verfügbar
Link zu den Ergebnissen im Primärregister
nicht verfügbar